Freitag, 24. Januar 2014

Wie aus einer Idee eine Leidenschaft wurde

Über zwei Jahre sind seit dem letzten Post vergangen.
Ich habe mir so meine Gedanken gemacht über dieses Blog: stilllegen - aufleben lassen - stilllegen - aufleben lassen - stilllegen... und mich entschieden es wieder aufleben zu lassen! Etwas Neues starten. Das hat nicht unbedingt etwas mit diesen vermeintlich guten Vorsätzen für das neue Jahr zu tun. Eher ist es eine schon länger dagewesene Überlegung, die sich gerade einfach wunderbar in das neue Jahr einfügt. Es kribbelt mir wahnsinnig in den Fingern wieder etwas mehr Unsinn Dinge in die Welt hinaus zu tragen. Den Anfang macht, mein allseits beliebtes, aber nicht mehr ganz so neues Hobby:

Im kalten Ilmenauer Winter 2010 ereilte mich eine Sucht, von der ich nie erahnt hätte, dass sie zu jener werden würde: Ich fing an zu stricken!

Angesteckt durch eine damalige Freundin und dem Wollefund auf Mamas Dachboden, machte ich mich ans Werk. Mit Hilfe des Strickblogs nadelspiel.com begann ich mir ein paar neue Handschuhe zu stricken. Als (Wieder-) Einsteigerin war das nicht unbedingt die leichteste Übung, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Bis heute trage ich sie jeden Winter voller Stolz und Liebe. Ein Traum mit anfänglichen Auflösungserscheinungen. Passend zu den Handschuhen mussten dann natürlich noch eine Mütze und ein Schal her. Alle samt aus der gleichen Wolle. Der Schal wurde im Übrigen als Schlauch gestrickt und an den Enden mit einer Bommel zusammengezogen.

Mütze, Schal und Handschuhe
Mütze, Schal und Handschuhe, die Erstlingswerke
Handytasche mit Apfel
Handytasche mit Apfel für Mama


Diese neue Leidenschaft sprach sich vor allem im Familienkreis rum. Meine Geschenke bestehen seit dem aus mindestens einem Strickbuch und den darin entsprechend markierten Wünschen. So klebte meine Schwester in ein Buch für Filztaschen einen Zettel mit der Aufschrift "Diese hätte ich gern." Oma äußerte sich beim Anblick meiner ersten Filztasche: "Hach, ich wollte immer schon eine kleine dunkelblaue Tasche haben." Während Mama nur sagte: "Dann kannst deine Handytaschen ab jetzt ja alleine stricken und ach, ich da gerade ein neues Telefon..." Ich spürte jedesmal einen leichten Windhauch, verursacht durch den Wink mit dem Zaunpfahl.


Bei meiner ersten Filztasche hatte ich den Dreh mit dem Filzen noch nicht ganz raus, wie man unschwer am Foto erkennen kann. Etwas zerknauscht die Gute. Das Muster stammt aus meiner eignen Feder, wenn auch die Form (ohne Träger) aus dem Buch für Filztaschen ist. Auch der verstellbare Träger wurde gefilzt und ist an den Seiten jeweils mit einer Metalllasche an der Tasche befestigt. Zusehen gibt es den Berliner Dom, den Fernsehturm, das Brandenburger Tor und auf der Kante die Siegessäule. Die rot-weiße Tasche findet man identisch so in dem geschenkten Filztaschen-Buch, unten rechts kam später noch ein kleines blaues Filzboot dazu. Gestrickt für das Schwesterherz und somit passend zu ihrem Marinestil. Die Form der blauen Tasche stammt auch wieder aus dem Buch, während Henkel und Verschluss in dieser Art meine Idee waren. Der Henkel ist eine dicke Kordel, die an ihren Enden zusammen geknotet und mit der Tasche fest vernäht wurde. Der Knopf wird wiederum von einer kleinen Kordel umbunden, die auf der Rückseite mit einem Flicken aus Lederimitat fest genäht wurde.

Filztaschen
v. l. n. r.: 1. selbstgestrickte Filztasche mit eigenem Motiv. Filztasche nach Anleitung für das Schwesterherz, Rück- und Vorderansicht der blauen Filztasche für Oma






















Aus den Resten der Filzwolle bastelte ich noch drei kleine Anker als Anstecker. Meine Schwester bekam vor ein paar Jahren einen weinroten Schlauchschal und für meine Neffen gab es dieses Jahr zu Weihnachten Mützen.

Anker als Anstecker
Anker als Anstecker
Schlauchschal
Schlauchschal
Mützen Jungs
Mützen Jungs














Aber es galt neben den Wünschen der Familie noch das eigene Bedürfnis an Wollsachen zu befriedigen. Somit sind in den letzten 3 Jahren, und ich staune selbst wie viel, einige Stücke entstanden.
Meine größte Herausforderung war wohl der pinke Pullover. Nicht nur, dass ich das Muster oft genug verflucht habe, nein, auch dass ich insgesamt ca. 6 Monate gebraucht habe, macht ihn zu etwas besonderem. Der weiß-beige Pullover ist aus einem Strickheft von 1985. Ich fand das Muster so schön, da konnte ich nicht widerstehen und einen dünnen Pulli für laue Sommernächte braucht man einfach. Ich zieh ihn nur leider selten an.

Pullover pink
Die Zeit hat sich definitiv gelohnt.

Pullover beige-weiß
Pullover in weiß-beige

Da ich einmal angefangen immer Probleme mit dem Aufhören habe, entstand kurzer Hand aus der Wolle der Mützen für die Jungs noch ein Stirnband in Zopfmuster für mich. Tolles Teil, nur bei -6°C hätte es durchaus ein bisschen breiter sein können. Nächstes Mal dann. Nicht zu vergessen sind noch die Handytaschen: jedes neue Handy bekommt seine eigene Tasche, damit es weder frieren muss noch unschöne Kratzer bekommt. Während die kleine Tasche rundgestrickt und nur unten zusammen genommen wurde. Ist die große Tasche als langer Schal, sozusagen, gestrickt und dann an den Seiten zusammengefasst worden.


Stirnband in Zopfmuster
Stirnband in Zopfmuster
Handytaschen
Handytaschen

Eine Ende ist vorerst nicht in Sicht, denn es gibt noch genug Ideen und viele Winter...


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