Mittwoch, 24. November 2010

worst case

Ein Tag, der so normal anfing und einen so hässlichen Verlauf nahm hatte ich glaub noch nie. Es ist bis dato auf jeden Fall mein schlimmstes Deutsche Bahn Erlebnis schlechthin. Ich hoffe es bleibt auch dabei.

Was war geschehen?!
Ich war auf dem Weg Richtung Basel, nichts ahnend und in Vorfreude auf das Wochenende stand ich in Erfurt am Bahnhof. 10 Minuten Verspätung hatte der Zug dort. Ach, dachte ich ruhig, das holt der locker wieder auf. Ich war immer noch ruhig, als es irgendwo zwischen Hanau und FFM hieß, dass ein Betrunkener die Gleise blockierte, aber die Strecke wohl schon wieder frei sei. Die Fahrt sich nur durch den entstandenen Zugstau um 10 Minuten verzögert.

Kurz vor FFM Süd, begann dann die Odyssee.
5 Minuten bevor der Zug FFM Süd erreichte, hieß es noch "über Ihre Anschlusszüge werden Sie beim jeweiligen Bahnhof informiert". Heißt auf gut deutsch, meinen Anschlusszug in FFM Flughafen würde ich bekommen. 1 Minute vor Einfahrt in FFM Süd kam dann die Durchsage: Alle Reisende Richtung Basel steigen bitte in FFM Süd in die S5 Richtung FFM Hauptbahnhof. Dort würde man den Anschlusszug nach Basel bekommen. In FFM Flughafen würde dieser wohl nicht warten.
Bestimmt 20 Leute springen also aus dem Zug, rennen Richtung S-Bahn. 1. Überraschung: die S5 fährt erst in 30 Minuten. Also fahren alle mit der S3, sollte immerhin schon in 10 Minuten kommen, hat dann doch etwas länger gedauert. 20 Minuten S-Bahnfahrt mit einem unguten Gefühl im Bauch.
Ankuft in FFM Hauptbahnhof. Dort erzählte man uns, dass der (letzte) Zug nach Basel vor 5 Minuten abgefahren sei. Der Herr am Infopoint meinte zudem, dass der ICE in FFM Flughafen den Anschlusszug nach Basel bekommen hat (2. Überraschung) und wollte uns daher nicht glauben, dass uns der Schaffner in FFM Süd "rausgeschmissen" hat,. Auch vermutlich, weil es eigentlich absehbar war, dass das nicht zu schaffen sei und wir waren zu dem Zeitpunkt nur zu zweit. Kurze Zeit und lange Diskussionen später standen dann die restlichen Reisenden hinter uns. Und huch, man glaubte uns, weil zig Leute dasselbe erzählten.

Nun standen wir vor der Wahl entweder übernachten in FFM oder mit dem (letzten) Zug nach Karlsruhe und von da aus mit dem Taxi Richtung Basel, alles auf Kosten der Bahn (immerhin). Entschieden haben wir uns für das Taxi, wir waren vier Leute die in diese Richtung mussten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht, wie fatal diese Entscheidung war.
Trotz der bis hier hin geschehenen Ereignisse, stiegen wir vier gut gelaunt in den Zug nach Karlsruhe. Mit dem Ziel jeweils zwischen 1 Uhr und 2 Uhr am Zielort einzutreffen.
Aber in Groß-Gerau war dann die Fahrt erstmal beendet. Wir standen, mal wieder. Ein Schwerlasttransport fuhr vor uns. Erst waren es wenige Minuten Verzögerung. Nach 20 Minuten hieß es der Transport hat ein Problem, die Weiterfahrt verzögert sich um mind. 30 Minuten. Ein Mädel was am Nachbartisch saß guckte im Internet, wo von einer Verzögerung von 80 Minuten die Rede war. Nach bestimmt einer Stunde rumstehen hieß es dann, wir fahren nach FFM Stadion zurück und dann über Bensheim nach Mannheim, weiter nach Karlsruhe. In Karlsruhe angekommen war an der Anzeige zu lesen: Zug verspätet sich ca. 200 Minuten.

Unsere Angst bestand eigentlich darin in Karlruhe kein Taxi zu bekommen, welches uns bis Freiburg bzw. Rheinfelden fährt. Das ist ja schon eine ordentliche Strecke. Aber wir fanden einen Taxifahrer, der sich sichtlich freute.
Ich muss sagen, ich grusel mich ein wenig vor Taxifahrten und war daher nicht wirklich erfreut die letzte 3/4 Stunde 
alleine mit dem Taxifahrer verbringen zu dürfen, aber mir blieb ja nichts anderes übrig.

Letztenendes kostete die Taxifahrt 325 Euro, ich durfte die Rolle für Rückerstattung ausfüllen und bekomme ganze 50% wieder (vermutlich), dafür das ich 5 Stunden später als geplant am Zielort ankam.

Fazit:
1. Buche nie, aber auch wirklich nie, den letzten Anschlusszug! Einmal verspätet wird das nicht gut enden.
2. Bezahle lieber 10-20 Euro mehr, um den unter 1. beschriebenen Fall nicht eintreten zu lassen. Am besten man bucht den ersten Zug des Tages, dann hat man genug Anschlusszüge über den Tag verteilt.
3. Höre lieber auf dein Bauchgefühl als auf den Schaffner.
4. Bei der Wahl zwischen Taxi und Übernachtung: wähle Übernachtung, du weißt nie was noch auf dem Weg zum Taxi auf dich wartet.

Nachtrag 27.11.:
Weil vermehrt Fragen auftraten: Ich bekomm 50% meiner Ticketkosten nicht der Taxikosten wieder. Die Taxifahrt wurde komplett von der Bahn bezahlt.

Montag, 1. November 2010

Ladies machen Ladysachen II

An dieser Stelle solltet ihr euch einen Trommelwirbel denken, denn ... ich bin fertig, nicht mit den Nerven, sondern mit den Handschuhen. Voller Stolz präsentiere ich diese nun hier. Danke für die Aufmerksamkeit.